Meine 7 liebsten Naturfotos

  • 7 Min. Lesezeit
  • 12. März 2024

Wildlife-Fotografie ist etwas ganz Besonderes. Aber welches Foto-Equipment braucht es auf einer Safaritour? In diesem Beitrag zeige ich euch meine sieben Lieblings-Wildlife-Fotos und verrate euch, welches Bild mit welcher Ausrüstung und mit welchen Einstellungen entstanden ist.

Einleitung

Die Naturfotografie umfasst ein grosses Spektrum. Da gehören die Landschafts- und Tierfotografie, die Makrofotografie, die Unterwasser-, Vulkan- und Tornado- sowie die Astrofotografie dazu. Jedes Genre stellt einen Fotografen vor unterschiedliche Herausforderungen. Die konzeptionelle Vorarbeit und die technische Umsetzung sind jeweils sehr unterschiedlich. Was aber alle gemeinsam haben: Man fängt damit einzigartige Augenblicke aus der Natur ein und bringt diese so den Menschen näher. 

In diesem Blog nehme ich euch mit auf eine Bildersafari durch Afrika. Ich finde es unglaublich faszinierend, die majestätischen Tiere, die auf diesem Kontinent heimisch sind, aus nächster Nähe zu beobachten und so ihr Wesen verstehen zu lernen. 

Wildlife-Fotografie: Welches Equipment brauche ich?

Für die Wildlife-Fotografie auf einer Safari braucht es vor allem eine schnelle Kamera (Autofokus und Anzahl Bilder/Sekunde) und Objektive mit grosser Brennweite. Die Brennweite eines Objektivs gibt den Abstand zwischen Linse und Brennpunkt wieder (dies wird meist in Millimeter gemessen) und bestimmt, wie gross oder klein der Sichtwinkel ist. Das heisst: Je kleiner die Millimeterangabe ist, umso grösser ist das Sichtfeld. Je grösser die Millimeterangabe, umso enger ist das Sichtfeld und umso näher erscheint das Tier vor der Linse.

Ein Panoramafoto nehme ich zum Beispiel mit einem Objektiv mit 20 Millimeter Brennweite oder weniger auf. Um ein Tier abzulichten, das weit weg ist, verwende ich ein Objektiv mit einer Brennweite von 300, 500 oder sogar 1200 Millimeter. Objektive mit grossen Brennweiten sind jedoch sehr teuer und kosten oft so viel wie ein Kleinwagen (Beispiel: Canon RF 1200mm F8L). Sie sind somit nicht für jeden erschwinglich.

Mein aktuelles Equipment beinhaltet folgendes:

  • Canon EOS R5 (45-mp-Sensor, stabilisiert)
  • Canon EOS R6 (21-mp-Sensor, stabilisiert), Back-up-Kamera
  • RF 100–500 mm, Blende f5,6–7,1
  • RF 70–200 mm, Blende f2,8
  • RF 15–35 mm, Blende f2,8
  • Sirui-Stativ, Carbon mit Kugelkopf

Beide Kameras sind in der Lage, bei elektronischem Verschluss bis zu 20 Bilder pro Sekunde zu schiessen, was zum Beispiel bei Vögeln und schnellen Landtieren (z.B. ein Gepard beim Sprint) ein grosser Vorteil ist. Neue Kameras wie die Canon EOS R3 oder die Sony Alpha 1 haben Verschlusszeiten von 30 Bildern pro Sekunde sowie einen superschnellen Autofokus. 

So, genug gefachsimpelt. Schliesslich habe ich euch eine Safarireise versprochen. Legen wir also los mit meinen Lieblingsbildern aus der Natur- bzw. Wildlife-Fotografie.

Bild 1: Berggorillas, Bwindi-Wälder

Im Sommer 2021 bin ich mit meiner Frau für drei Wochen durch Uganda gereist. Eine nicht sehr bekannte Reisedestination, dafür umso faszinierender. Uganda ist landschaftlich ein unglaublich interessantes Land und bietet einen unheimlichen Reichtum an Flora und Fauna. Von Steppen über grosse Wasserläufe und Seen bis hin zu Gebirge aus vulkanischem Gestein sowie hoch gelegenen Kaffee- und Teeplantagen findet man hier alles. Dieser vielfältigen Landschaft sind auch die reichhaltige Kultur und die unterschiedlichen Lebensformen der Einheimischen zu verdanken.

Ausschlaggebend für die Reise durch Uganda war, dass wir unbedingt die Berggorillas (Silberrücken) besuchen wollten. Diese Gorillaart ist nur im Gebirge zwischen Uganda, Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo anzutreffen. Die Gebiete teilen sich in das Virunga-Vulkan-Gebirge und die Bwindi-Wälder auf. Diese Wälder bestehen aus dichtem Dschungel und befinden sich auf einer Höhe zwischen 1160 und 2607 m ü. M. Nach einem ersten abenteuerlichen Fussmarsch durch dichtesten Urwald mit extrem steilen Hängen und Lianen, die erst mit der Machete beseitigt werden mussten, war es endlich so weit: Ich durfte aus ca. drei Meter Distanz meinen ersten Berggorilla fotografieren.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100–500-mm-Objektiv 
Brennweite: 300 mm
Blende: f7,1
Belichtungszeit: 1/100
ISO: 2500
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: ohne Stativ
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 4 m

Bild 2: Leopard, Queen Elizabeth National Park

Mein zweites Lieblingsbild ist ebenfalls in Uganda entstanden, im Queen Elizabeth National Park. Eine sehr scheue und seltene Grosskatze, die sich perfekt im hohen Gras der Steppe zu tarnen weiss. Unser Ranger Jona, mit dem wir drei Wochen im Jeep unterwegs waren, hatte einen Leopard entdeckt. Ein unbeschreibliches Gefühl, diese aussergewöhnliche Katze mit eigenen Augen zu sehen und sie fotografieren zu dürfen.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100–500-mm-Objektiv 
Brennweite: 500 mm
Blende: f7,1
Belichtungszeit: 1/500
ISO: 1000
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: ohne Stativ
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 6 m

Bild 3: Krokodil, Queen Elizabeth National Park

Krokodile, die neben den Vögeln die einzigen noch lebenden Saurier-Nachfahren sind, haben in der breiten Öffentlichkeit sicher nicht die meisten Sympathiepunkte. Doch in der Flusslandschaft zwischen Lake George und Lake Edward ist mir ein faszinierender Schnappschuss gelungen. Die blühenden Wasserpflanzen verleihen diesem Reptil eine ganz eigene Schönheit.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100–500-mm-Objektiv 
Brennweite: 135 mm
Blende: f7,1
Belichtungszeit: 1/160
ISO: 100
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: ohne Stativ
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 4 m

Bild 4: Urwald, Kibale National Park

Westlich von Kampala, zwischen Lake Albert und Lake Edward, befindet sich der Kibale National Park. Er ist bekannt für Schimpansen-Trekkings. In diesem mystischen und uralten Urwald habe ich neben Schimpansen auch einen mit Lianen behangenen Baum fotografiert. Der Baum steht sinnbildlich für den Lebensraum der Schimpansen und ist für mich gleichzeitig ein Symbol der Kraft und Zeitlosigkeit von Mutter Natur.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 15-35mm-Objektiv 
Brennweite: 26 mm
Blende: f
2,8
Belichtungszeit: 1/40
ISO:
800
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: HDR(High Dynamic Range)-Aufnahme mit Stativ
Bearbeitung: Adobe Lightroom

Bild 5: Schuhschnabel, Kibale National Park

Der Schuhschnabel (Shoebill) ist in vielerlei Hinsicht einzigartig. Er erreicht eine Höhe von rund 120 Zentimeter und lebt in Sumpf- und Ufergebieten. Wir sind mit einem Boot nahe an einer schwimmenden Insel aus Gräsern und Zweigen vorbeigefahren, was mir die Möglichkeit bot, einen Schuhschnabel aus nächster Nähe zu fotografieren. Das Besondere an diesem Bild sind für mich die majestätische Erscheinung und das prächtige Federkleid dieses aussergewöhnlichen Vogels.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100-500mm-Objektiv 
Brennweite: 360 mm
Blende: f
6,3
Belichtungszeit: 1/1000
ISO:
800
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: Freihand aus einem Boot
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 10 m

Bild 6: Giraffe, Murchison Falls National Park

Ein Tier, das mich bei jeder Safari immer wieder zutiefst berührt hat, ist die Giraffe. Ihre Grazie, der langsame Gang durch das Steppengras, der elegante lange Hals und ein schon fast weiser Blick aus grossen, dunkelbraunen Augen: Die Giraffe überblickt wie eine Königin die Weite und hinterlässt eine Ehrfurcht und Demut, die einen mit der Natur und dem Leben verbindet. Solche Momente muss man selbst erlebt haben, um die Faszination Afrika verstehen zu können.

Im Hintergrund des Bildes sind die Wälder der Demokratischen Republik Kongo zu sehen.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100-500mm-Objektiv 
Brennweite: 360 mm
Blende: f
9
Belichtungszeit: 1/640
ISO:
320
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: Freihand aus dem Jeep
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 50 m

Bild 7: Löwenjungen, Murchison Falls National Park

Als König der Tiere gehört der Löwe zu Afrika wie kein anderes Tier. Ich durfte bereits ausgewachsene Löwen fotografieren, darunter auch weisse Löwen in Südafrika. Und im Murchison Falls National Park gelang mir ein Schnappschuss von zwei jungen Löwengeschwistern – ein hinreissendes Bild.

Es ist eines meiner absoluten Lieblingsbilder. Es bringt die Verspieltheit der Natur so wunderbar rüber – etwas, was in der Welt von uns Erwachsenen oft keinen Platz mehr findet.

Aufnahme-Informationen

Canon R5 mit Canon RF 100-500mm-Objektiv 
Brennweite: 340 mm
Blende: f
5.6
Belichtungszeit: 1/
800
ISO:
1000
Aufnahmeformat: RAW
Besonderes: Freihand aus dem Jeep
Bearbeitung: Adobe Lightroom
Distanz: ca. 20 m

Tipps zur Fotografie-Ausrüstung auf einer Safari

Das sind also meine sieben Lieblingsbilder aus der Wildlife-Fotografie. Interessierst du dich auch für eine Safari und benötigst noch Tipps zur Ausrüstung? Dann melde dich gern per E-Mail oder Social Media bei mir. Ich helfe dir gern weiter.

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Interessiert?
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Christian Krebs
Fotograf, Videograf